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Nachtanbetung - Lourdes 04.10.2008a
Abschlussmesse. Predigt von Propst Michael Feldmann, Werl.
Das Törichte in der Welt hat Gott erwählt (1 Kor 1,26-30)
Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. (Mt 5,3-12)
"Ja was erwarten sie denn? Ja! Glauben sie denn, wir könnten Wunder wirken??" -
Liebe Schwestern und Brüder! Ob beim Arzt, beim Therapeuten, beim Lehrer,
Priester, Arbeitsamt, oder Ticket-Büro: so (!) sind die Leute: "Ja was erwarten
sie denn? Ja! Glauben sie vielleicht, wir könnten Wunder wirken??" - "NEIN,
glaub ich nicht!" - Diese unerträgliche WUNDERSUCHT, dass Medizin heilen soll,
was Umwelt, Lebensweise und sogar Sport verbockt hat: KEIN WUNDER. Diese
unerträgliche WUNDERSUCHT, dass Therapeuten wandeln wollen, was von Kindesbeinen
an UNHEIL war - die zerbrochene Familie, die kaputte Perspektive, die Unfähigkeit
zur durchtragenden Treue: KEIN WUNDER! Diese unerträgliche WUNDERSUCHT, dass
überall da, wo man sich ANSTELLEN muss, SCHLANGEN bildet, WARTEZEITEN hat - (m)ein
kleines PRIVAT-Wunder helfen soll: dass ICH zuerst drankomme, dass MIR zunächst
geholfen wird, dass MEIN Platz günstiger ist, ICH-MIR-MEIN; KEIN WUNDER, dass DA
kein Wunder passiert... - "Ja was erwarten sie denn? Ja! Glauben sie denn, wir
könnten Wunder wirken??" - "JA, glaub ich!"
WUNDER BEWIRKEN STAUNEN: Wer nicht mehr staunen kann - stirbt vor Langeweile:
alles schon gesehen, déjà vu! Das sind ja schreckliche Reisebegleiter, die in
jeder Barockkirche den heimischen Seitenaltar wiedererkennen wollen, die jedes
oberägyptische Tal mindestens schon einmal in Kalifornien gesehen zu haben
meinen und die den herrlichsten Sonnenaufgang in den Alpen sicherlich längst
nicht so schön finden, wie die Morgenröte beim teuren Abenteuerurlaub am
Kilimandscharo. Alles schon gesehen, déjà vu: Wer nicht mehr staunen kann,
stirbt vor Langeweile! Die Voraussetzung des GLAUBENS ist das STAUNEN KÖNNEN.
Staunen über Liebe - Dankbarkeit - Versöhnung, über Schönheit - Schöpfung -
Gesundheit - Geschenke, über alles, was uns nie langweilig wird...
WUNDER BEWIRKEN STAUNEN und vielleicht gilt dann auch: Alles, worüber wir (noch)
staunen können i s t ein Wunder? Wir freuen uns, über die Wunder dieser Tage.
Dass sich leicht gelangweilte Firmlinge auf einmal zum Messdiener-Engagement
"bekehren"; dass uns das daheim mühsame Rosenkranzbeten hier mit Freuden und
Freunden durch die Finger und durch die Seele geht; dass im Anblick der vielen
Leidenden und Hoffenden die e i g e n e n Sorgen auf einmal so klein und so
relativ werden: lauter Wunder! Und wundern Sie sich nicht, dass hier aus aller
Herren Länder die Menschen unterschiedlichster Sprachen einander verstehen?
Lourdes ist das Gegenstück zu Babel: Verständnis statt Verwirrung! Alle haben
dasselbe Ziel. Und man kommt in Lourdes ohne permanente Rechtfertigung und
Entschuldigung und Relativierung unseres Glaubens aus: ein Wunder!
WUNDER SIND GÖTTLICH: Die Bibel ist voll davon. Der Durchzug des Volkes Israel
durchs Rote Meer (Ex 14), die Verwandlung von Wasser in Wein auf der Hochzeit
zu Kana (Joh 2), die Stillung des Sturmes (Mk 4), Jesus wandelt auf dem Meer
(Joh 6,16 ff), die Heilung des Blinden (Joh 9), die Speisung der 5000 (Joh 6,1
ff), die Auferweckung des Lazarus (Joh 6,32 ff): WUNDER ÜBER WUNDER. Die
Wundergeschichten der Hl.Schrift möchten nicht alles RINGEN NACHDENKEN
SUCHEN in SACHEN des GLAUBENS kurz-und-klein halten. Die Wundergeschichten
der Hl.Schrift möchten Neugierig machen, NEUGIERIG auf das WUNDER der
BEZIEHUNG zwischen GOTT und MENSCH.
WUNDER VERÄNDERN: Wie sind wir dann hierher gekommen? Mit großen Erwartungen?
Einem Riesengepäck an Wunder-Wünschen, Gebets-Anliegen, Sorgen-Lasten? Und wie
fahren wir wieder weg? Ist das ein Wunder!? GESTÄRKT! FROHER! Für viele: VOLL
VORFREUDE, vielleicht wieder zurück kommen zu können nach Lourdes. In frommer
SEHN-SUCHT. Das ist die einzige Sucht, die gesund macht!
Benedikt XVI. nannte im September 2008 die Grotte, zu der jährlich Millionen
von Gläubigen pilgern, eine "Zitadelle des Lebens und der Hoffnung". Zitadelle
heißt der stärkste Teil einer Festung. Im Italienischen bedeutet "cittadella"
so viele wie "kleine Stadt". LOURDES führt uns zusammen: katholisch-
internationaler als eine Audienz auf dem Petersplatz. Die Kirche zeigt sich
hier von ihrer stärksten Seite, zeigt sich im Gebet, nicht in perfekter
Organisation! Und Maria stärkt hier in uns, was in der Taufe grundgelegt wurde:
Glauben macht froh! Glauben macht Gemeinschaft! Glauben macht gesund! - Wenn
das kein WUNDER ist?!
"Ja was erwarten sie denn? Ja! Glauben sie denn, wir könnten Wunder wirken??" -
"JA! Genau DAS glaube ich hier!"
AMEN